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Reisebericht Azoren 2024, Teil 2: São Miguel

Azoren 2024 – São Miguel: Das Hawaii im Atlantik oder Einfach zu schön

Von Kirsten Clahr, September 2024 / Fotos: Kirsten Clahr & Beo Brockhausen

„Unser Problem ist eigentlich nur, dass diese Insel einfach zu schön ist und daher die meisten Gäste nicht nur zum Tauchen hierherkommen“. So beschreibt Bruno Sergio, Meeresbiologe und Besitzer der Tauchbasis Best Spot Azores, die Insel São Miguel. Nach unserem Aufenthalt auf Pico bin ich nun auf der größten Azoreninsel und beabsichtige, die Behauptung von Bruno selbst zu überprüfen.

Ausgangspunkt für die Erkundung ist die größte Stadt der Azoren: Ponta Delgada. Unweit der Marina und somit in der Nähe der Tauchbasis haben wir uns in einem kleinen schicken Apartment in einer ruhigen Seitengasse einquartiert. Von hier aus kann man sowohl die Basis als auch die Promenade am Meer und die Gassen der Altstadt zu Fuß erreichen. Die quirlige Metropole versprüht Lebendigkeit in zahlreichen Bars, Cafés, Restaurants und Geschäften. Trotzdem geht es in der Inselhauptstadt entspannt und gelassen zu. Nachdem wir uns ein wenig in der City orientiert haben, beschließen wir, uns am nächsten Tag den vulkanischen Aktivitäten von São Miguel zu widmen. Geologische Erscheinungen sind zwar auf der gesamten Insel allgegenwärtig, doch in Ort Furnas wohnen die Menschen quasi direkt auf dem Vulkan. In dem geothermischen Tal blubbert kochendes Wasser bis an die Oberfläche und Fumarolen blasen an vielen Stellen Dampf und Rauch in die Luft. Am Furnas Kratersee werden die dampfenden Röhren sogar zum Kochen genutzt. Energiesparen leicht gemacht!

In Furnas sprudelt Heilwasser aus 22 Quellen und wer entspannen möchte, kann im prachtvollen Terra Nostra Park ein Bad im Thermalschwimmbecken mit eisenhaltigem Wasser nehmen. Einfach herrlich!

Lagoa das Furnas

Am nächsten Morgen sind wir um 08:15h an der Tauchbasis Best Spot Azores verabredet. Suzi und Bruno erwarten uns bereits. Unser erster Tauchgang führt uns gleich an einen der Topspots: das Wrack der Dori. Das 130 Meter lange Schiff gehörte zu den im 2. Weltkrieg gebauten Schiffe der Liberty Flotte. Heute liegt es nur 5 Minuten Bootsfahrt von Ponta Delgado entfernt in angenehmer Tauchtiefe von 15 - 25 Metern. Die Massen an Fisch und verschiedenen Arten sind beeindruckend. Rund um die Dori befindet sich ein Schutzgebiet, in dem nicht gefischt werden darf. Ein Glück für die Lebewesen und uns Taucher.

Der Tauchgang gefällt uns so gut, dass wir ihn gleich für den nächsten Tag noch einmal planen. Zwischen den zwei Vormittagstauchgängen kehren die Boote in die Marina zurück. Während die Mitarbeiter sich um die Ausrüstung und den Wechsel der Flaschen kümmern, kann man vor der Basis relaxen und den angebotenen Tee, Kaffee und Kekse genießen. Die Guides plaudern über die Tauchgänge und glänzen mit ihrem Fachwissen über die gesehenen Meereslebewesen. Und dann geht es auch schon weiter zum zweiten Tauchgang. Fels- und Lavaformationen bieten kleinen Lebewesen Schutz. Wir entdecken Muränen, Nacktschnecken, Oktopus und Drachenköpfe. Best Spot Azores legen großen Wert auf perfekten Service. Es sind immer genügend Guides vor Ort, um die Tauchgruppen entsprechend der Qualifikationen einzuteilen. Maximal 4 Taucher werden von einem Guide begleitet

Rochen

Mit dem Mietwagen besuchen wir weitere Highlights der Insel: die Kraterlagunen von Sete Cidade und Fogo, die Lavaküste bei Ginetes, diverse Naturschwimmbecken im Meer und unzählige Wasserfälle. Man gewöhnt sich an die Unbeständigkeit des Wetters: gerade noch ist man komplett von Nebel umhüllt und sieht so gut wie nichts. Dann reißt Sekunden später die Nebelwand auf und die Sonne erleuchtet wie ein Bühnenscheinwerfer einen kleinen Spot auf der tief unten liegenden Lagune. Geradezu mystisch!

Und schon zehn Minuten später windet sich der Mietwagen steile Serpentinen hinunter zur Küste, wo die Sonne auf den blauen Atlantik scheint und alte Leuchttürme auf Klippen den Schiffen ihren Weg weisen.

Felsenküste
Sete Cidades

Immer wieder bin ich von der üppigen Vegetation und der Schönheit der Natur überwältigt. Wir entdecken verlorene Orte und abgelegene verwunschene Täler. An diesen sogenannten „Lost Places“ erobert sich die Natur ihren Platz zurück. Alte Wasserkraftwerke sind mittlerweile von der Vegetation überwuchert. Ein Aquädukt aus dem 17./18. Jahrhundert, das zur Bewässerung der Küstenorte diente, ist nun komplett mit Moos und Flechten überzogen und wirkt im Nebel besonders magisch.

Mein absoluter Lieblingsort auf São Miguel ist ein Tal, das nicht auf den üblichen Touristenpfaden liegt und nur schwer über einen engen sehr steilen Kopfsteinpflasterweg mit heftigen Schlaglöchern zu erreichen ist. Aber die mühevolle Anreise lohnt sich: klare Bäche plätschern durch enge Schluchten, steile üppig bewaldete Berghänge ragen in die Höhe - eine dramatische Szenerie! In einer kleinen Ruine sprudelt eine Mineralwasserquelle und zeugt von Zeiten, als hier noch heilendes Wasser abgefüllt wurde. Ich nehme einen Schluck - es könnte ja verjüngend wirken.

Die Vielfältigkeit und die Naturschätze von São Miguel haben mich überzeugt. Einige Amerikaner, die wir treffen, erklären uns, dass für sie die Insel oftmals als das Hawaii im Atlantik bezeichnet wird. Ich war noch nie auf Hawaii, aber die Aussage von Bruno kann ich bestätigen: es ist einfach zu schön hier!

Mein Tipp: wer genug Zeit hat, sollte ruhig Pico und São Miguel kombinieren und auf beiden Inseln neben dem Tauchen auch noch einige Landausflüge planen! Die Kombination ist perfekt.

Kirsten Clahr
September 2024

 

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