Von Anna-Lina Cramer, August 2024
Endlich zurück in die fast schon „zweite Heimat“! Unter diesem Motto freute ich mich auf die nächste Reise ins schöne Ägypten, wohin es mich mittlerweile zum 15. Mal verschlug. Auch nach so vielen Besuchen in diesem nordostafrikanischen Land gibt es immer noch Neues zu entdecken und alte Bekannte wiederzusehen.
Meine Reise begann am Flughafen München, zum ersten Mal mit der Fluggesellschaft Marabu, über die ich schon viele verschiedene Meinungen gehört hatte. Trotz der bald beginnenden Sommerferien in Bayern lief alles reibungslos und ohne Komplikationen, und ich saß schon bald im Flieger nach Hurghada am Roten Meer.
Nach einem etwa viereinhalbstündigen Flug landeten wir in Hurghada, und das Reisevergnügen konnte so richtig starten. Bei der Ankunft kaufte ich schnell das Visum für Ägypten für 25 USD, die ich bereits aus Deutschland mitgebracht hatte. Dennoch fielen mir die Reiseleiter auf, die sehr bemüht waren, anderen Reisenden ebenfalls ein Visum zu verkaufen. Davon kann ich jedoch nur abraten, da in den meisten Fällen etwas „Bakschisch“ für die eigene Kasse im Preis einkalkuliert ist.
Durch die Passkontrolle und weiter zur Gepäckausgabe – ich musste keine fünf Minuten warten, bis mein Koffer und das Tauchgepäck bereitstanden. Auf dem Weg, kurz vor dem Ausgang, kommt man an einigen Ständen von Telefonanbietern vorbei. Auch hier machte ich wie immer einen kurzen Stopp und kaufte eine SIM-Karte von Vodafone mit 40 GB für ca. 18 €. Es ist ratsam, etwas mehr GB zu bestellen, als man eigentlich benötigt, denn es stellte sich heraus, dass statt der bezahlten 40 GB nur 32 GB auf die Karte geladen worden waren.
Nachdem dies alles erledigt war, wurde ich draußen, ein paar Meter nach dem Ausgang, von einem Mitarbeiter der Red Sea Diving Safari erwartet und herzlich begrüßt. Er sollte mich zu meinem ersten Stopp in Marsa Shagra bringen. Mittlerweile war es etwa 20 Uhr, vor Ort ist Ägypten eine Stunde voraus, und die Sonne ging langsam unter.
Das Gepäck wurde schnell verladen, und los ging unsere Fahrt weiter in den Süden. Seit meinem letzten Besuch in Ägypten hatten sich die Straßenverhältnisse nach Marsa Alam deutlich verbessert – die Straße wurde ausgebaut und von Schlaglöchern befreit, sodass wir, inklusive eines kurzen Stopps in El Quesir zum Wasserauffüllen, bereits nach zweieinhalb Stunden unser Ziel erreichten.
Nach einem kurzen Check-in und Ankommen im Zimmer erwartete mich dort noch eine kleine „Lunchbox“ und wie üblich zwei kleine Wasserflaschen.
Am nächsten Morgen begann die Erkundung der Anlage und der Tauchbasis. Ruhig gelegen, erstrecken sich die Chalets in einer langen Kurve um das Herzstück der Anlage. Überall auf dem Gelände gibt es Wasserspender, damit man seine mitgebrachte Flasche jederzeit mit Trinkwasser auffüllen kann – ein Konzept, das sich durch alle drei Camps der Red Sea Diving Safari zieht.
Nach dem Frühstück (Buffet) führte mich mein erster Weg zur Tauchbasis, die bereits gut besucht war. Ich bekam eine kleine Führung durch die Räume und das „Dive Shelter“, das direkt vorne am Strand liegt, gegenüber der Tauchbasis. Dort gibt es unter anderem Duschen, Schließfächer und Trocknungsmöglichkeiten für die Tauchausrüstung sowie eine Tafel, auf der man sich für das Tauchen am Hausriff an- und abmeldet. Besonders gut gefiel mir das „Buddyboard“ – hier kann man sich als Einzelreisender eintragen und angeben, wann man tauchen möchte, sodass sich andere Tauchbuddies anschließen können.
Nach dem ersten Check-Tauchgang folgten weitere Tauchgänge am wunderschönen Hausriff von Marsa Shagra. Es gibt drei Varianten, das Hausriff zu betauchen: entweder Einstieg und Ausstieg vom Strand, einmalig mit dem Zodiac oder beide Male mit dem Zodiac. So hat man die besten Möglichkeiten, das gesamte Riff zu erkunden. Die Tauchplätze rund um Marsa Shagra werden in drei Zonen unterteilt, die aufgrund der Entfernung unterschiedliche Aufpreise haben.
Von Marsa Shagra aus sind Ausfahrten (gegen Aufpreis) zum berühmten Elphinstone-Riff ebenfalls problemlos möglich, sofern genügend Teilnehmer den Trip machen möchten. Wenn Interesse besteht, kann man seine Tauchtage direkt an einem Counter in der Tauchbasis planen und sehen, wie viele Mindestteilnehmer für Ausfahrten benötigt werden.
Nach zwei Tagen in Marsa Shagra hieß es dann schon wieder packen und weiter ins nächste Camp, etwas weiter südlich – Marsa Nakari. Marsa Nakari ist deutlich kleiner als Marsa Shagra, jedoch im Aufbau, der Struktur und den Abläufen fast identisch. Durch die geringere Größe ist es auch ruhiger und eignet sich gut für Gäste, die entspannen wollen. Auch hier gab es eine kurze Einführung, und nach weiteren zwei Tagen ging es noch weiter südlich ins Wadi Lahami Village.
Dort angekommen wurde schnell klar, dass es tatsächlich noch ruhiger und kleiner geht, und man hat fast den Eindruck, allein vor Ort zu sein. Tatsächlich war ich das fast auch, denn neben mir waren nur vier weitere Gäste da. Das Wadi Lahami Village ist ähnlich aufgebaut wie die anderen Camps, jedoch ohne eigenes Hausriff, sodass man ausschließlich mit dem Zodiac tauchen kann.
Unsere kleine Gruppe ließ keinen Tauchgang aus, sodass es schnell zu drei Tauchgängen am Tag inklusive Nachttauchgang kam. Alles war entspannt und frei von Stress, mit einer großen Auswahl an Tauchplätzen. Ich blieb vier Tage vor Ort und konnte in dieser Zeit Unterwassererlebnisse wie Delfine, die mich schon seit Marsa Shagra begleiteten, Dugongs, Adlerrochen, Schildkröten und sogar Haie sowie eine beeindruckende Fischvielfalt und meist sehr gute Sicht genießen. Aufgrund der Lage erreicht man die Top-Tauchplätze schnell, oft vor anderen Tauchgruppen, sodass man die Unterwasserwelt ungestört genießen kann.
Der Abschied fiel hier besonders schwer, da die gemeinsamen Tage uns eng zusammengeschweißt haben. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen, aßen gemeinsam und tauschten Taucherfahrungen aus.
Alles in allem kann ich sagen, dass die Tauchcamps der Red Sea Diving Safari meine Erwartungen komplett erfüllt haben. Wer den Fokus auf das Tauchen legt, Unterwasser viel sehen möchte und eine familiäre Atmosphäre, gutes Essen und saubere Anlagen schätzt, ist hier genau richtig. Man sollte jedoch im Hinterkopf behalten, dass es abseits des Tauchens nicht viele Unternehmungsmöglichkeiten gibt, insbesondere im Wadi Lahami, wo wenig los ist. Für Gruppen eignet sich das Wadi Lahami besonders gut, da man sich dort fast wie allein fühlt.
Nach den ersten anderthalb Wochen ging es dann weiter in den Süden, ins Lahami Bay Beach Resort, das zweitsüdlichste Hotel in Ägypten. Im Vergleich zum kleinen Wadi Lahami Village war es eine Umstellung: Zum ersten Mal auf der Reise gab es einen Pool, ein großes Restaurant, leichte Animation und viele Gäste. Die Zimmer sind geräumig, zum Teil frisch renoviert und modern eingerichtet.
Vor Ort taucht man mit den Barakuda Divers. Es gibt ein schönes Hausriff, das vom Strand aus betaucht und beschnorchelt werden kann. Zudem sind Ausfahrten mit dem Zodiac oder Tagesboot sowie Minibus-Ausflüge möglich. Die Tauchbasis mit Rezeption und Lagerräumen befindet sich im Hauptkomplex des Resorts; direkt am Strand gibt es eine Hütte, wo die Ausrüstung für Tauchgänge am Hausriff bereitgestellt wird. Empfehlenswert ist es, das Lahami Bay Beach Resort mit All-inclusive zu buchen, da selbst Trinkwasser sonst pro Flasche extra gezahlt werden muss.
Vier Tage vor meinem Rückflug ging es zurück Richtung Hurghada zur neu in unser Portfolio aufgenommenen Wadi Sabarah Lodge. Die Lodge wurde harmonisch mit der Natur aus recyceltem, versteinertem Korallenkalkstein erbaut und strahlt eine Atmosphäre der Ruhe aus. Sie verfügt derzeit über etwa 50 Zimmer, darunter drei Junior-Suiten, bewusst ohne Fernseher.
Das Verpflegungskonzept unterscheidet sich grundlegend von anderen Unterkünften in Ägypten und hebt sich ab. Es gibt ein kontinentales Frühstück mit einer Auswahl an Eiern, Pfannkuchen, Brot und einem kleinen Müslibuffet. Zum Mittag gibt es ein vegetarisches Gericht, und das Abendessen bietet traditionelle ägyptische Küche, die wöchentlich wechselt – kein Standard-Buffet, wie man es sonst kennt.
Vor Ort konnte ich alte Freunde von den Emperor Divers wieder treffen, die mittlerweile die Basis leiten bzw. dort arbeiten. Nach so vielen Jahren gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und gleichzeitig über die neuesten Entwicklungen zu sprechen, war ein besonderes Erlebnis.
Das Hausriff direkt vor Ort hat einiges zu bieten, doch auch die umliegenden Tauchplätze sind bequem mit dem Minibus oder dem Tagesboot erreichbar. Vom Hotel aus eröffnet sich ein weiter Blick über das Meer, sodass man gut erkennen kann, wie viele Boote gerade am Elphinstone-Riff liegen. Auch dieses beeindruckende Riff ist entspannt mit dem Tagesboot erreichbar. Besonders positiv ist, dass die Ausflüge so organisiert werden, dass möglichst wenige bis keine anderen Schiffe vor Ort sind. Die Tage, an denen typischerweise die Tauchsafarischiffe ankommen, werden bewusst umgangen.
Zusammengefasst: Wer Ruhe und Entspannung sucht, seinen Fokus ganz auf das Tauchen legt und keine langen An- und Abreisen wünscht, ist in diesen fünf ägyptischen Unterkünften bestens aufgehoben.
Anna-Lina Cramer
August 2024
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