Ein Tauchresort entsteht - Teil 4
Vor einiger Zeit haben wir mit einer Artikelserie über den Bau eines eigenen Tauchresorts auf Alor begonnen. Hier nun Teil 4 des großen Traums von Johannes Hennicke und seinen Freunden. Trotz Covid-19 gehen die Arbeiten wie geplant weiter. Einige der Cottages befinden sich bereits im Innenausbau, die Bar bekommt ihren Platz, und der Infinity-Pool wird „veredelt“…
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SAVU South Alors Inselglück: Abgeschieden und isoliert vom Rest der Welt
Das Licht verändert sich und bekommt eine warme Färbung, die orange-gelben bis hin zu purpurnen Farbtönen des Himmels spiegeln sich im Meer wieder – noch bevor sich die Sonne ganz hinter der Insel Pantar absenkt, glänzt die goldene Stunde in voller Pracht. Diese allabendlichen Lichtspektakel, begleitet vom Gesang der Eisvögel und vom Klang der brechenden Wellen, lässt spätestens jetzt alles andere Weltgeschehen in den Hintergrund treten.
Lockdowns, Grenzschließungen, Maskenpflichten – die Welt scheint vielerorts Kopf zu stehen. Auch Indonesien ist nicht gefeit von COVID-19, und viele Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung wurden getroffen. Social Distancing mag zwar in der indonesischen Kultur ein noch größeres Fremdwort bedeuten als in der europäischen, dafür ist der weltweit größte Inselstaat mit einer natürlichen Barriere gesegnet: dem Meer. Um Distanz zwischen den tausenden von Inseln zu schaffen, muss einzig der Personenverkehr zwischen den Inseln temporär eingestellt werden und schon wird aus dem Insel- ein Quarantänestaat.
Was für einige Inseln herausfordernd ist, mag für Alor etwas gewöhnungsbedürftig sein doch für den tiefen Süden des Archipels ist es ‚old normal‘. Die vom Staat auferlegte Isolation verändert den Alltag auf der SAVU Baustelle kaum. Fernab von der Zivilisation – mit dem Seeweg als einzigem Zugang zum Resort – beschränkt sich der Austausch zur Außenwelt hier sowieso auf ein Minimum. Die Tage bleiben produktiv und der Fortschritt lässt sich sehen: Unsere fünf Beach Cottages befinden sich bereits im Innenausbau, bei den beiden Cliff-Villen werden die Wände hochgezogen, die Bar bekommt ihren Platz im offenen Restaurant welches zusätzlich mit dem sogenannten Beach-Dining inklusive Grill erweitert wird, der 18 Meter lange Infinity-Pool erhält seine Natursteinkachel-Veredelung und der ursprünglich angelegte Hobbygarten wir zu einer professionellen Permakultur Farm umgewandelt.
Um die Philosophie der Permakultur ganzheitlich und nachhaltig zu implementieren, haben wir die beiden Spezialisten Kolis und Nuris von der Kul-Kul Farm in Bali für einige Wochen vor Ort. Neben der Einrichtung des Gewächshauses und dem Aufbau unseres Gemüse-, Früchte- und Kräutergartens, schulen sie unsere ansässigen Gärtner in der nachhaltigen Bewirtschaftungsform um Erträge langfristig und in ausreichender Höhe für alle Gäste und Mitarbeiter sicherzustellen. Als größtenteils selbstversorgendes Resort, mit eigenen Tiefbrunnen zur Gewinnung von Wasser, eigener Photovoltaikanlage zur Produktion von Strom und einem selbsttragenden Garten mit täglich frischem und organischem Gemüse, ist und bleibt SAVU für die täglichen Grundbedürfnisse so unabhängig wie möglich vom Rest der Welt.
Mit der Aufzucht von Pflanzen und Blumen im neugebauten Gewächshaus, befindet sich auch bereits die Begrünung der Gästebungalows in den Startlöchern. Sobald die Setzlinge kräftig genug sind um den direkten Sonnenstrahlen standzuhalten und das Bewässerungssystem installiert ist, dürfen sie den Umzug antreten. Gerade letzteres ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Verpflanzung. Denn ohne Wasser wächst kaum ein grünes Blatt in dem doch sehr ariden Gebiet von Süd Alor, welches nur wenige Monate im Jahr mit Regen beglückt wird. Im Gegensatz zum Himmel geizt der Boden zum Glück nicht mit Wasser. Das Grundwasser wird aus einer Tiefe von fast 20 Metern gepumpt, in großen unterirdischen Wassertanks gesammelt und von hier mittels Druckrohrleitungen im ganzen Resort verteilt. Dank dem Einsatz des Mini-Baggers waren die Gräben für die Wasserleitungen im Nu ausgehoben und schon bald wird es aus allen Hähnen und Gartensprinklern sprudeln. So effizient die Arbeit mit der kleinen Baumaschine ist, so herausfordernd war ihr Transport in den tiefen Süden. Ohne direkten Straßenzugang musste sie ihren Transport-Lastwagen nach vielen Stunden Fahrt verlassen und das letzte Stück alleine zurücklegen. Über Stock und Stein dauerte dieser Teil der Reise über zwei Tage. Um bei all dem Aufwand das meiste aus dem Gerät herauszuholen, sichern wir dem benachbarten Dorf Hirang – bevor nach einigen Wochen vor Ort die beschwerliche Rückreise angetreten wird – ein paar Tage Infrastrukturarbeit zu. Mit dem Beitrag schaffen wir nicht nur eine Verbesserung der Lebensumstände, sondern bieten auch eine willkommene Abwechslung im Dorfalltag. Jede noch so kleine Bewegung des Mini-Baggers wird aufmerksam vom Großteil der 105 Einwohnern verfolgt.
Herausforderung angenommen, bestanden und bereit für die nächsten. Die vielen Vorteile, welche die Abgeschiedenheit mit sich bringt, machen die logistischen Kopfzerbrechen längst wieder wett: Wilde Natur, weißer Sandstrand, farbenprächtige und unberührte Unterwasserwelt, Delfine und Wale direkt vor der Haustüre sowie spektakuläre Sonnenuntergänge, welche die täglichen Erlebnisse abrunden.
Wir nennen es Alltag – ein sehr schöner Alltag. Noch viel schöner wird er sein, sobald wir ihn ab dem 27. März 2021 mit unseren SAVU Gästen teilen können. Das Inselglück ruft.
Aufenthalte ab 27.März 2021 sind bereits jetzt via WIRODIVE buchbar.
Text: Liliane Hennicke, Founding Partner SAVU South Alor
Ihre Ansprechpartner:
Robert Wilpernig
- info@wirodive.de
- Tel
- +49 (0) 8761 724 8000