Von Peter Schulze, Oktober/November 2023.
Die Anreise ist mit British Airways von München oder anderen Flughäfen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus nach London Heathrow möglich. Von dort gibt es mehrmals die Woche Anbindung in die Karibik. Der Flug führt mit einem Zwischenstopp in Nassau auf die Hauptinsel Grand Cayman Island, die sich rund 240 km südlich von Kuba befindet.
Damit bietet sich bereits eine erste gute Kombinationsmöglichkeit. Reisende, die auf den Bahamas beispielsweise eine Tauchsafari gebucht haben, können mit der gleichen Airline den Anschluss nutzen und zwei tolle Karibik-Destinationen miteinander verbinden. Die Flugzeit zwischen Nassau und Grand Cayman beträgt gerade einmal 80 Minuten.
Wer „Cayman Inseln“ hört, denkt vermutlich sofort an Bankgeschäfte. Tatsächlich sind auf den Inseln rund 600 Banken und mehr als 350 Versicherungen ansässig. Die rund 56.000 Einwohner gehören zum britischen Überseegebiet und verteilen sich neben Grand Cayman mit George Town als Hauptstadt auf insgesamt drei Inseln, wobei rund 95% von ihnen auf der Hauptinsel leben. Entsprechend ruhig geht es auf den weiteren den Inseln „Brac“ und „Little Cayman“ mit nur knapp 200 Einwohnern zu. Bezahlt wird mit dem Cayman Dollar, aber auch der US Dollar ist als Zahlungsmittel gängig.
Das Preisniveau ist durchaus als gehoben zu bezeichnen, dafür stimmen Qualität und Service. Überall trifft man auf gut gelaunte und freundliche Inselbewohner und man fühlt sich von der ersten Minute an willkommen. Die beste Reisezeit für die Caymans sind die Monate von Oktober bis Mai.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, wie sauber es überall ist – da kann sich selbst die dafür weltbekannte Stadt Singapur noch eine Scheibe abschneiden.
Vor allem auf dem US-Markt haben sich die Inseln mit ihren wunderschönen Korallenriffen und dem schimmernden, klaren, türkisblauen Wasser seit langem einen Namen gemacht. Besonders bei Tauchern ist die Region sehr beliebt, denn hervorragende Tauch- und Schnorchelplätze gibt es zuhauf.
Nicht nur bei Urlaubern, auch bei Fachkräften der Hotellerie sind die Inseln beliebt. Im beruflichen Portfolio einen touristischen Arbeitgeber der Cayman Inseln vorweisen zu können, ist ein erstrebenswertes Ziel. Entsprechend hoch ist das Service- und Qualitätsniveau der Hotels. Zur Auswahl steht eine breite Palette an Unterkünften – von zweckmäßig eingerichteten Apartments bis hin zu hochpreisigen Luxusresorts. Für Taucher gibt es über die Inseln verteilt eine Reihe kleiner Tauchresorts mit eigener Basis.
Auf unseren Tauchgängen haben wir die für die Karibik typischen Fischarten gesehen, darunter Barracudas, Lippenfische, Kaiserfische, Muränen, Trompetenfische, Trommelfische, Riffbarsche, Feilenfische sowie zahlreiche weitere Arten. Besonders beeindruckend ist die große Vielfalt an Korallen und Schwämmen. Das meist sehr klare Wasser erlaubt Sichtweiten von mehr als 30 Metern. Mit etwas Glück kann auch Großfisch gesichtet werden, z.B. Ammenhaie, Hammerhaie oder Adlerrochen, von denen es in einigen Regionen der Insel besonders viele gibt. Besonders bekannt ist die große Population an Stachelrochen rund um Stingray City in der Lagune von Grand Cayman.
Die Wassertemperaturen liegen meist bei sehr angenehmen 27-31°C, zugleich gibt es wenig bis gar keine Strömung. Die Tauchspots sind sowohl für Taucher mit geringer Erfahrung als auch für „alte Tauchhasen“ geeignet. Ein Shorty reicht hier in der Regel völlig aus.
Massive Drop-Offs und Steilwände runden das Tauchrevier ab. Bis zu 1800 Meter fällt die Nordwand vor Grand Cayman ab. Einer der Top-Tauchspots ist die „Bloody Bay Wall“ im Marinepark, der sich an der Nordseite von Little Cayman befindet. Nicht nur für Wrack-Freunde gehört ein Tauchgang zur „USS Kittiwake Wrack“ zum Pflichtprogramm.
Aber auch für Nichttaucher haben die Inseln Einiges zu bieten. Am bekanntesten dürfte der Bilderbuch-Strand des Seven Mile Beach sein. Der Botanik Park Elisabeth II ist ein Highlight für alle Naturfreunde sowie Familien – hier kann man sich problemlos einen gesamten Tag aufhalten. Die Camana Bay bietet sowohl Einkaufsmöglichkeiten als auch eine breite Auswahl an hervorragenden Restaurants und kulinarischen Höhepunkten.
Eines der sehenswertesten Ausflugsziele auf Grand Cayman ist die Kombination aus Stingray City und Starfish Point. Dabei geht es per Boot durch Mangroven zu einer Sandbank innerhalb des Saumriffs. Hier kann mit Stachelrochen geschnorchelt werden, die in großer Anzahl um die Füße kreisen. Der Starfish Point hat seinen Namen von der großen Seestern-Population und der benachbarte Rum Point ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. Beim Schnorcheln an einem nahegelegenen Platz ganz in der Nähe konnte ich sogar einen Hammerhai und einige Meeresschildkröten beobachten.
Ein Besuch der Cayman Spirits Distillery gibt Einblick in die Herstellung der hochprozentigen Rum-Köstlichkeiten auf höchstem internationalem Niveau.
Mein persönliches Highlight war die nächtliche Kayak Tour in der Bioluminescent Bucht. In Abhängigkeit des Mondes kann hier einige Tage im Monat eine außergewöhnliche Tour unternommen werden. Im Wasser der Bucht befinden sich seltene Mikroorganismen, die fluoreszierendes Licht abgeben, wenn sich das Wasser bewegt – ein faszinierendes Licht-Erlebnis bei sternenklarem Nachthimmel, wenn das Wasser über die Hand fließt und dabei funkelt.
Einige der Tauchresorts möchte ich gezielt vorstellen:
Das Sunset House ist ein Mittelklassehotel mit eigener Tauchbasis, ca. 10 Gehminuten südlich von George Town. Dieses kleine Taucher-Hotel ist mit rund 40 Zimmern in typisch karibisch bunten Farben direkt am Strand gelegen und bietet eine hauseigene Tauchbasis mit mehreren Tauchbooten. Die Zimmer sind geräumig und bieten Balkon oder Terrasse mit Blick in Richtung Meer. Die Tauchspots sind mit den Sunset Divers in 5-20 Bootminuten erreichbar. In aller Regel werden 2-Tank-Dives gemacht – auf Wunsch sind auch Nachttauchgänge möglich.
Mit der Basis Divetech am nördlichen Ende des Seven Mile Beaches gibt es auch eine Basis, die den Bedarf von technischen und Kreiseltauchern decken kann. Das beliebte USS Kittiwake Wrack befindet sich quasi vor der Haustüre.
Das Compass Point Dive Resort in gehobener Mittelklasse befindet sich im deutlich ruhigeren Süd-Ostteil der Hauptinsel. Das Resort bietet klassische Hotelzimmer oder auch Appartements mit Küche zur Selbstversorgung. Aufgrund der Lage gehört hier ein Mietwagen mit zum Leistungspaket. Getaucht wird mit der direkt im Hotel befindlichen Basis Ocean Frontiers. Auch hier stehen mehrere Boote für Tauchausflüge entlang der Küste zur Verfügung. Eine voll ausgestattete Basis inkl. Nitrox ist selbstverständlich vorhanden.
Das Little Cayman Beach Resort befindet sich in ruhiger Lage auf der gleichnamigen Insel. Die Gäste bestehen fast ausnahmslos aus Tauchern und sind zu über 80% Stammgäste, was auf die gute Qualität des Hotels, der Tauchbasis sowie der Tauchplätze schließen lässt. Rund um das familiengeführte Resort gibt es viel Natur zu erkunden. So begegnen dem Hotelgast regelmäßig die zahlreichen Iguanas, die sich in der Hotelanlage wohl fühlen. Direkt auf der anderen Straßenseite findet sich der „Booby Pond“ mit seltenen Vogelarten wie z.B. Fregattvögeln, die man sonst aus Galapagos kennt.
Die im Hotel befindliche Basis Reef Divers ist hervorragend ausgestattet und bietet Tauchgänge entlang der Küste von Little Cayman an. Von hier aus sind auch Tauchgänge zur „Bloody Bay Wall“ auf der Nordseite der Insel möglich.
Eine Alternative auf Little Cayman ist das benachbarte und bereits 1958 gegründete Hotel Southern Cross Club, ebenfalls direkt am Strand gelegen. Hier stehen Zimmer im Haupthaus sowie Beach Bungalows auf dem weitläufigen Areal zur Verfügung. Die PADI Tauchbasis erfüllt alle Wünsche der Taucher ab. Auf den beiden Tauchbooten finden jeweils bis zu 14 Gästen Platz. Schnorcheln, Fahrradtouren und Ausflüge mit dem Paddleboard auf die benachbarte Insel „Owen Island“.
Peter Schulze
Oktober/November 2023
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