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Tief im Herzen Sibiriens liegt der tiefste und älteste Süßwassersee der Welt, der Baikalsee. Erst sehr wenige Taucher aus Mitteleuropa haben ihn betauchen können. Die ihn sahen, schwärmen von seinem kristallklaren Wasser, den seltsam anmutenden Amphipodenarten, die in ihm leben, und den Nerpas, der weltweit einzigen Robbenart, die ausschließlich im Süßwasser lebt.
Das weltweit größte Süßwasserreservoir ist Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes und Sinnbild für Russlands faszinierende Natur und schier endlose Weite. Seine Ufer sind zur Hälfte fast menschenleeres und wegeloses Naturschutzgebiet. Ursprünglich wurde das Gebiet am Baikalsee hauptsächlich von den Burjaten besiedelt, die zu den mongolischen Völkern gezählt werden. Viele Kultstätten rund um den Baikalsee zeugen von der uralten Schamanen-Kultur, die sich seit der Zarenzeit mit den Einflüssen von Buddhismus und Christentum vermischt hat. Es geht auch die Sage, Dschingis Khan habe sich im Baikal begraben lassen.

Dass der Massentourismus diesen wunderbaren Flecken Erde verschont hat, mag an der abgeschiedenen Lage und der oft falschen Vorstellung, die man in Europa von Russland und Sibirien hat, liegen.
Zu den Besonderheiten des Sees zählen die Gegebenheiten im sibirischen Winter: Jedes Jahr Anfang Januar friert der See zu. Es dauert lange, bis er damit beginnt, aber dann geht es sehr schnell, und die Eisdecke wird sehr massiv. Sie kann bis zu 1,5 Meter Dicke erreichen, 1,0 bis 1,2 m gelten als normal. Nun beginnt die Saison der klassischen Eistaucher: Mit dem Auto hinaus auf den zugefrorenen Baikal zu fahren ist ein einzigartiges Erlebnis, vor allem wenn das Eis im Februar glasklar und ohne Schneedecke vor einem bzw. unter einem liegt: durch die von Stressrissen durchzogene, meterdicke und sicher tragende Eisdecke kann man in den schwarzen Abyss blicken. Fußgänger beobachten die Eistaucher von oben, die Eistaucher ihrerseits die Autos und Spaziergäste jenseits des meterdicken Glaseises. Ein Besuch des Baikal und Sibiriens um diese Jahreszeit auf einer Baikal Black Ice Safari ist eine einzigartige Erfahrung, zumal der sibirische Winter zwar eisig kalt, aber dank der trockenen Kälte gut zu ertragen ist. -30°C fühlen sich hier an wie -5°C in Mitteleuropa - mit dem Unterschied, dass die am Anhänger mitgeschleppte Sauna die Taucher nach dem eiskalten Abenteuer wärmend empfängt.
Ab Anfang März kann man den Baikal dann auf einer Baikal Block Ice Safari wieder völlig anders erleben: Schnee bedeckt den See, Strömungen haben das Eis zu dicken Verwerfungen und surrealistischen Eispalästen über wie unter Wasser zusammengeschoben.
Wenngleich es im Januar und Februar -30 bis -40° Celsius (und weniger) haben kann, liegen die Temperaturen im Mittel bei -10 bis -15°Celsius. Anfang April ist der Frühling mit -5 bis +10° Celsius dann meist angekommen.
Ende April ist das von Schnee bedecke Eis ist noch gut zu befahren. Für ein paar Reisende eröffnet sich eines der grandiosesten und exklusivsten Tauchabenteuer der Welt: Eistauchen mit Babyrobben auf einer Baikal Nerpa Expedition. Schmilzt der Schnee, sind die kleinen Geburtshöhlen am weiten See gut auszumachen. Mit den Nerpas abzutauchen ist eine Erfahrung, die jedes Jahr nur ganz wenigen Menschen vorbehalten ist.
Steckbrief
Flugzeit:
9 Stunden
Währung:
Rubel (RUB)
Landessprache:
russisch
Zeitverschiebung:
-7 Stunden
Klimazone:
Kalt gemäßigtes Klima
Besonderheiten:
Ein Eistauchbrevet sowie ausreichend Erfahrung im Eistauchen Voraussetzungen zum Tauchen.